Bandscheibenvorfall

Was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

Das Rückenmark liegt als sehr empfindliche Struktur gut geschützt von der knöchernen Wirbelsäule umgeben. Zwischen den einzelnen Wirbelkörpern befinden sich als „Puffer“ und flexible Verbindungsstücke die Bandscheiben. Diese bestehen aus einem derberen bindegewebigem Mantel und einem weicheren Kern und federn Stöße auf die Wirbelsäule ab. Durch degenerative Umbauprozesse verliert die Bandscheibe die notwendige Elastizität. Bei dem Vorfall einer Bandscheibe tritt nun dieses Material aus seiner ursprünglichen Position in den Wirbelkanal, in dem sich das Rückenmark befindet, verschiebt dieses und übt dabei meist großen Druck auf den empfindlichen Nervenstrang aus. Je nachdem, welche Menge vorfällt und mit welcher Geschwindigkeit der Druck auf das Rückenmark entsteht, sind die Schäden und damit verbunden die Symptome mehr oder weniger stark ausgeprägt. Im schlimmsten Fall werden die Nerven so stark abgedrückt, dass die betroffenen Gliedmaßen gelähmt sind und zuletzt selbst das Schmerzempfinden in der Tiefe ausfällt. Da auch die Nerven für die Blasen- und Darmfunktion je nach Lokalisation betroffen sein können, gehören auch fehlender aktiver (!) Urin- und Kotabsatz zu den möglichen Symptomen.

Insbesondere kleine Hunde, wie zum Beispiel der Dackel, haben oft Probleme mit dem Rücken, weshalb umgangssprachlich auch von „Dackellähme“ die Rede ist.

Was passiert beim Tierarzt?

Je länger der Druck auf das Rückenmark besteht, umso größer ist die Gefahr des Absterbens der Nervenzellen und umso schlechter ist die Prognose. Manche Schäden sind nicht mehr rückgängig zu machen und es bleibt leider nur das Erlösen des Patienten. Daher zählen Patienten mit dem Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall zu den Notfallpatienten.

Zu Beginn hilft eine ausführliche neurologische Untersuchung bei der Lokalisation des Problems und der Unterscheidung von eventuellen orthopädischen Erkrankungen. Eine Computertomographie (CT) des betroffenen Wirbelsäulenabschnitts in Verbindung mit der Verabreichung eines Kontrastmittels bestimmt den Ort des Vorfalls ganz genau und ist somit unverzichtbare Voraussetzung für eine operative Entlastung des Rückenmarks.

Eine konservative (medikamentöse) Behandlung in Verbindung mit strikter Ruhighaltung kommt nur bei sehr leichten Symptomen mit funktionierender Blasenfunktion in Frage und birgt immer das Risiko eines schnellen Rückfalls, da das vorgefallene Bandscheibenmaterial nicht entfernt wird, sondern nur die damit verbundene Schwellung und akute Einblutung behandelt werden.

Eine operative Versorgung eines Bandscheibenvorfalls ist in den meisten Fällen sehr erfolgversprechend, jedoch bleibt wie auch in der Humanmedizin ein gewisses Restrisiko, was bei jedem Patienten individuell eingeschätzt werden muss.

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