Cauda equina- Syndrom

Hierbei handelt es sich um eine degenerative Erkrankung im Bereich der hinteren Lenden-Kreuzbein-Region bei Hund und Katze.

Im Verlauf der Krankheit kommt es zu einer Verknöcherung, welche wiederum zu einer Einengung (Stenose) des Wirbelkanals führt. Die Tiere zeigen zunehmende Schmerzen, stehen mühevoll auf, wollen keine Treppen mehr steigen und können zum Beispiel nicht mehr ins Auto springen.

Grund für diese Verhaltensänderung ist ein Schmerz, der bei der Streckung der hinteren Wirbelsäule („Hohlkreuz“) auftritt.

Außerdem zeigen sie meist einen aufgekrümmten Rücken und lassen die Rute hängen. Manchmal kommt es auch zu Parästhesien (durch die Irritation der Nervenwurzeln), sodass sich die Tiere im hinteren Bereich beknabbern oder blecken. Das klinische Bild kann bei stark betroffenen Tieren auch bis zu Lähmungserscheinungen mit oder ohne verändertem Harn- und Kotabsatz führen. Die Instabilität in der Lendenwirbelsäule entsteht über ein bis drei Jahre. Entsprechend langsam entwickeln sich auch die schmerzbedingten Symptome, so dass diese oft schwer zu interpretieren und meistens erst spät sichtbar werden. Ist das Rückenmark über eine längere Zeit dem abnormen Druck ausgesetzt, wird es Schaden nehmen. Nervenfunktionsausfälle treten auf: Zu Beginn zeigt sich ein sporadisch auftretendes Schleifen der Zehen der Hinterbeine. Später kann es zum völligen Kontrollverlust der Hintergliedmaßen kommen. Meistens geht dann auch die Kontrolle über Kot- und Urinabsatz langsam verloren.

Zur genauen Diagnosestellung sollten die Tiere einer CT- (oder MRT) Untersuchung unterzogen werden. Je nach Befund der Bildgebung und dem klinischen Bild muss das Tier chirurgisch versorgt oder konservativ behandelt werden. Bei der konservativen Therapie sind nicht nur die Einhaltung einer strikten Ruhe, sowie Schmerzmittel- und Entzündungshemmer nötig, sondern v.a. auch eine Gewichtsanpassung und eine professionelle Physiotherapie mit einem auf den Patienten abgestimmten Rehabilitationsprogramm. Bei ausbleibender Besserung, unter der konservativen Therapie, und weiterem Vorhandensein von neurologischen Störungen ist eine Operation unumgänglich.

Ursachen

Dieser Schmerz entsteht meistens am Übergang vom letzten Lendenwirbel zum Kreuzbein. Beide Knochen sind oben an den Wirbelgelenken mit Bändern verbunden. Diese können degenerieren und sich dehnen, so dass die Verbindung instabil wird. Als Folge drückt die Bandscheibe gegen die einzelnen Nerven im Wirbelkanal. Da diese oben durch das knöcherne Wirbeldach bedeckt sind, können sie dem Druck von unten nicht ausweichen und werden gequetscht.

Therapie bei Cauda-Equina

Bei der Operation des Cauda-equina-Syndroms werden das Dach des letzten Lendenwirbels und das Dach eines Teiles des Kreuzbeins abgehoben und somit die Rückenmarksnerven freigelegt (dorsale Laminektomie). Dies hat zwei große Vorteile: Die Druckentfernung nimmt sofort den Schmerz und weiterhin wird einer fortschreitenden Schädigung vorgebeugt. Bereits geschädigte Nerven erholen sich jedoch nur teilweise. Die Rückenmuskeln, die großen Beckenschaufeln und das Rückenfett, das jeder Hund an dieser Stelle hat, ausreichend Schutz bieten, um anschließend auch ein Toben, Springen und Wälzen gefahrlos zu ermöglichen.